An anthology of German literature - LightNovelsOnl.com
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_From 'Faust': 'Feeling is everything.'_
MARGARETE
Versprich mir, Heinrich!
FAUST
Was ich kann!
MARGARETE
Nun sag', wie hast du's mit der Religion?
Du bist ein herzlich guter Mann, Allein ich glaub', du haltst nicht viel davon.
FAUST
La.s.s das, mein Kind! Du fuhlst, ich bin dir gut; 5 Fur meine Lieben liess' ich Leib und Blut, Will niemand sein Gefuhl und seine Kirche rauben.
MARGARETE
Das ist nicht recht, man muss dran glauben!
FAUST
Muss man?
MARGARETE
Ach! wenn ich etwas auf dich konnte!
Du ehrst auch nicht die heilgen Sacramente. 10
FAUST
Ich ehre sie.
MARGARETE
Doch ohne Verlangen.
Zur Messe, zur Beichte bist du lange nicht gegangen Glaubst du an Gott?
FAUST
Mein Liebchen, wer darf sagen: Ich glaub' an Gott?
Magst Priester oder Weise fragen, 15 Und ihre Antwort scheint nur Spott uber den Frager zu sein.
MARGARETE
So glaubst du nicht?
FAUST
Mishor' mich nicht, du holdes Angesicht!
Wer darf ihn nennen?
Und wer bekennen: 20 Ich glaub' ihn?
Wer empfinden Und sich unterwinden Zu sagen: ich glaub' ihn nicht?
Der Allumfa.s.ser, 25 Der Allerhalter, Fa.s.st und erhalt er nicht Dich, mich, sich selbst?
Wolbt sich der Himmel nicht da droben?
Liegt die Erde nicht hierunten fest? 30 Und steigen freundlich blickend Ewige Sterne nicht herauf?
Schau' ich nicht Aug' in Auge dir, Und drangt nicht alles Nach Haupt und Herzen dir, 35 Und webt in ewigem Geheimnis Unsichtbar sichtbar neben dir?
Erfull' davon dein Herz, so gross es ist, Und wenn du ganz in dem Gefuhle selig bist, Nenn's Gluck! Herz! Liebe! Gott! 40 Ich habe keinen Namen Dafur! Gefuhl ist alles; Name ist Schall und Rauch, Umnebelnd Himmelsglut.
MARGARETE
Das ist alles recht schon und gut; 45 Ungefahr sagt das der Pfarrer auch, Nur mit ein bischen andern Worten.
FAUST
Es sagen's aller Orten Alle Herzen unter dem himmlischen Tage, Jedes in seiner Sprache; 50 Warum nicht ich in der meinen?
MARGARETE
Wenn man's so hort, mocht's leidlich scheinen, Steht aber doch immer schief darum; Denn du hast kein Christentum.
+LXXV. MINOR DRAMATISTS OF THE STORM AND STRESS ERA+
The name 'Storm and Stress,' derived from a play of Klinger (see below), has long been in use to denote the insurgent spirit of the youthful Goethe (beginning with _Gotz von Berlichingen_ in 1773), and of certain other writers who followed in his wake. Aside from Schiller, whose early plays are the strongest expression of the revolutionary tendencies, the other more important names are Klinger, Wagner, Lenz, Leisewitz, and Maler Muller. Their favorite form was the prose tragedy of middle-cla.s.s life. They wrote of crime and remorse; of fratricide, seduction, rape and child-murder; of cla.s.s conflict, and of fierce pa.s.sion at war with the social order. While their plays were meant to exemplify a fearless 'naturalism,' the language is often unnaturally extravagant and the plots wildly improbable. For the texts see Kurschner's _Nationalliteratur_, Vols. 79-81.
1
_From Klinger's 'Storm and Stress,' Act 1, Scene 1._[1]
Zimmer im Gasthofe.
WILD, LA FEU, BLASIUS (_treten auf in Reisekleidern_).
WILD. Heida! nun einmal in Tumult und Larmen, da.s.s die Sinnen herumfahren wie Dachfahnen beim Sturm! Das wilde Gerausch hat mir schon so viel Wohlsein entgegengebrullt, da.s.s mir's wirklich ein wenig anfangt besser zu werden. Soviel hundert Meilen gereiset, um dich in vergessenden Larmen zu bringen--tolles Herz! du sollst mir's danken! Ha!
tobe und spanne dich dann aus, labe dich im Wirrwar! --Wie ist's euch?
BLASIUS. Geh zum Teufel! Kommt meine Donna nach?
LA FEU. Mach dir Illusion, Narr! Sollt' mir nicht fehlen, sie von meinem Nagel in mich zu schlurfen, wie einen Tropfen Wa.s.ser. Es lebe die Illusion! --Ei, ei! Zauber meiner Phantasie, wandle in den Rosengarten von Phyllis' Hand gefuhrt--
WILD. Stark' dich Apoll, narrischer Junge!