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An anthology of German literature Part 13

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Laut rief der Konig Ludwig, den Seinen zugewandt: 25 "Ein Kinderspiel nur war es, was je im Kampf ich fand!

Heut gilt's zum ersten Male mit guten Helden Streit.

Wer meiner Fahne folget, dem lohn' ich's alle Zeit."

Hartmuts Feldzeichen trug man auf den Sand.

So nah schon waren die Schiffe, da.s.s man mit der Hand 30 Die Speere konnte stossen zum Bord vom Ufer wild; Nur wenig Musse gonnte Herr Wate seinem Schild.

So grimmig ward verteidigt niemals zuvor ein Land.

Die Hegelingenrecken drangen an den Strand, Sie schw.a.n.gen ohn' Ermuden die Speere und das Schwert, 35 Sie tauschten scharfe Hiebe,-- die keiner doch begehrt.

Da galt es Speere werfen! Es dauerte gar lang, Bis sie das Land gewannen. Der alte Wate sprang Voll Ingrimm auf die Feinde und griff sie hurtig an; Was er im Sinne hatte, bald ward es kund getan. 40

Es drang der Konig Ludwig auf Waten ein voll Wut.

Mit einem scharfen Speere traf er den Recken gut, So da.s.s die Stucke sprangen hoch auf in alle Winde.

Stark war der Konig Ludwig. Da kam das Ingesinde.

Auf den Helm des Konigs das Schwert Herr Wate schw.a.n.g, 45 Da.s.s die scharfe Schneide bis auf das Haupt ihm drang.

Trug' er nicht unter der Brunne ein dichtes Hemd, geschnitten Aus Abalier Seide, den Tod hatt' er erlitten.

Wider den Degen Irolt der kuhne Hartmut sprang.

Ihrer beider Waffe auf dem Helm erklang, 50 Es hallte das Schwertgetose weit uber die Schar dahin.

Wacker hielt sich Irolt, Hartmut war stark und kuhn.

Herwig von Sewen, ein Held beruhmt und gut, Verfehlt' im Sprung' das Ufer; so sprang er in die Flut, Da.s.s er bis an die Achsel tief in dem Wa.s.ser stand, 55 Ein harter Dienst um Minne ward Herwig da bekannt.

Den edlen Recken wollten ertranken in der Flut Seine grimmen Feinde. Viele Schafte gut Mussten an ihm splittern, er eilte auf den Sand Entgegen seinen Feinden; nicht ruhte seine Hand. 60

Grossere Kampfesmuhe ward niemals Helden kund.

Nie hat man so viel Recken gedrangt zum tiefen Grund.

Die ohne Wunden starben, versenkt ins wilde Meer, Ihrer war von beiden Seiten ein ganzes Kriegesheer.

Als sie den Strand gewannen, sah man die Wa.s.serflut 65 Aus tiefen Todeswunden gefarbt ringsum wie Blut.

Aus Freunden und aus Feinden ein purpurroter Fluss, So breit--sein End' erreichte nicht eines Speeres Schuss.

[Notes: 1: Hetel and his men have taken possession of some s.h.i.+ps belonging to a party of pilgrims. A _k.o.c.ke_ was a wide, blunt-pointed convoy.]

_From Adventure 21: The hard fate of Gudrun in Normandy._

Da bot man Hetels Tochter Burgen an und Land.

Weil keines sie begehrte, musste sie Gewand Alle Tage waschen vom Morgen bis zur Nacht.

Drum sah man spater Ludwig sieglos vor Herwigs Macht.

Es ging der Degen Hartmut, wo er die Seinen fand, 5 Er befahl in ihre Obhut die Leute und das Land, Dann zog er in die Ferne. Er dacht' in Sorgen schwer: "Mich drangen viele Feinde; drum setz' ich mich zur Wehr."

Da sprach mit Wolfessinne die bose Frau Gerlind: "Nun will ich, da.s.s mir diene der stolzen Hilde Kind. 10 Weil sie in ihrer Bosheit sich dunkt so gut und treu, Soll sie als Magd mir dienen; leicht war' vom Schmach sie frei."

Darauf die edle Jungfrau: "Was ich leisten kann, Das sei mit diesen Handen fruh und spat getan; Mit Fleiss und gutem Willen tu' ich es immerdar, 15 Da mich mein herbes Schicksal schuf aller Freude bar."

Da sprach die bose Gerlind: "Du sollst mein Gewand Jeden Morgen tragen nieder an den Strand; Du sollst die Kleider waschen mir und dem Ingesinde.

Und hute dich, du Stolze, da.s.s man dich mussig finde." 20

Darauf die edle Jungfrau: "Fraue, hort mich an!

Nun la.s.st mich unterweisen, da.s.s ich lernen kann, Wie ich die Kleider wasche unten an dem Meer.

Ich mag nicht Freude haben, ja, qualt mich nur noch mehr!"

Da hiess sie eine Wascherin nieder an den Strand, 25 Da.s.s sie es Kudrun lehrte, tragen das Gewand.

Die Furstentochter diente in harter Pein und Not; Niemand konnt' es wehren; es war Gerlinds Gebot.

_From Adventure 28: The Hegelings take revenge; King Ludwig's end._

Laut rief der edle Herwig: "Wer ist der Alte da?

Von seinen starken Handen schon vieles Leid geschah.

Er schlagt so tiefe Wunden mit seiner grossen Kraft, Da.s.s er daheim den Frauen viel Not und Wehe schafft."

Das horte Konig Ludwig, der Held von Normandie. 5 "Wer ist's, der im Getummel dort so gewaltig schrie?

Ich heisse Konig Ludwig und Normandie mein Reich.

Wer mich zum Kampfe fordert, dem achte ich mich gleich."

Er sprach: "Ich heisse Herwig, und du stahlst mir mein Weib.

Das sollst du wieder geben, oder tot liegt hier ein Leib-- 10 Der meine oder deine-- und dazu mancher Held."

Herr Ludwig drauf: "Mit Drohen hast du dich mir gestellt.

Doch sprachst du deine Beichte wahrhaftig ohne Not.

Ich schlug schon manchem andern die Anverwandten tot Und nahm ihm seine Habe. Du, prahle nicht so sehr; 15 Die Gattin, die du forderst, kussest du nimmermehr."

Kaum war das Wort gesprochen, da sprengten sie heran, Beide aneinander. Mancher kuhne Mann Sprang an des Herren Seite aus des Getummels Drang; Es musste heiss sich muhen, wer da den Sieg errang. 20

Wohl war Herr Herwig wacker und seiner Starke froh, Doch schlug Herrn Hartmuts Vater den jungen Konig so, Da.s.s er begann zu sinken vor Ludwigs rauher Hand; Gern hatt' er ihn auf ewig getrennt vom Vaterland.

Ware nicht so nah gewesen Herrn Herwigs gutes Heer, 25 Das vor dem Feind ihn schutzte, er ware nimmermehr Von Ludwig geschieden anders als im Tod; Den jungen Herren brachte der Held in grosse Not.

Sie halfen, da.s.s das Fechten kein boses Ende nahm.

Als er von seinem Falle nun wieder zu sich kam, 30 Da hat nach einer Zinne[2] er schnell emporgeschaut, Ob er darin erblickte wohl seines Herzens Traut.

Er dacht' in seinem Herzen: "Ach, wie ist mir geschehn!

Wenn meine Herrin Kudrun hat meinen Fall gesehn, Und wenn ich einst zum Weibe die Konigin gewinne, 35 So wird sie mich drum schelten und weigern mir die Minne.

Da.s.s mich der greise Recke hier hat zu Fall gebracht, Muss billig mich beschamen." Da hiess zu neuer Schlacht Er seine Zeichen tragen dahin, wo Ludwig stand; Nach drangten seine Helden mit Speer und Schildesrand. 40

In Ludwigs Rucken tobte der Hegelinge Heer; Er kehrte sich zum Feinde und setzte sich zur Wehr.

Da ra.s.selten die Hiebe, da krachte mancher Schaft; Die in der Nahe standen, erprobten Ludwigs Kraft.

Es traf Kudruns Geliebter unterm Helm und uberm Rand 45 Den alten Konig Ludwig mit heldenstarker Hand.

Er schlug ihm eine Wunde, da.s.s man nicht langer stritt; Da war's, wo Konig Ludwig den grimmen Tod erlitt.

[Notes: 2: The fight takes place before the Norman castle.]

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